Merkmale islamischer Gesellschaften
In der Tat war es ein Merkmal islamischer Gesellschaften, welches den inneren politischen Einfluß von Sufi-Orden sehr oft mit einem äußeren Einfluß von Stämmen auf die Träger des idealen Islams verbunden zeigte. Die Mitglieder der Stämme vertraten bis zu einem Gewissen Grade die unverfälschte islamische politische Ordnung und Vision.
Es setzte sich eine sehr starke universalistische Ideologie im Islam durch, welche von Anfang an von einer Spannung beherrscht war. Es gab auf der einen Seite die partikularitischen primordialen arabischen Elemente, die mit den Trägern der islamischen Vision der Umma verbunden waren, auf der anderen Seite, setzte sich mit den Eroberungen anderer Völker und der damit einhergehenden Einverleibung von neuen Gebieten und ethnischen Gemeinschaften, eine universalistische Orientierung durch. Die universalistische Orientierung trat immer mehr in den Vordergrund, während zwei primordiale Aspekte in zentralen Bereichen des Islams weiterlebten:
1. Die Vorraussetzung für die Legitimation der Herrscher wurde von der Abstammung abhängig gemacht, obwohl die Nachfolge des Propheten in der frühislamischen Geschichte durch die Wahl des Abu Bakr als ersten Kalifen, welche mittelbar mit dem Propheten verwandt war, eine Wahl durch die islamische Gemeinschaft ein Konsensus darstellte. Die Zeit der vier Kalifen nach dem Tode des Propheten ist durch den Wechsel dieser Vorraussetzung gekennzeichnet. Abu Bakr, Omar und Osman sind im Gegensatz zu Ali, als Schwiegersohn des Propheten, mittelbar im Verwandschaftsverhältnis, wobei die Stammesangehörigkeit als Merkmal der Abstammung problematisch erscheint.
2. Die arabische Sprache als primordialer Aspekt blieb die Sprache des Islams, des Korans, des Gebets und auch der Rechtsauslegung. Diese Erscheinung steht im Gegensatz zu Judentum oder zum Christentum, - auch vor der Reformation in Europa wurden die Heiligen Bücher beider monotheistischer Religionen in verschiedenen Sprachen gelesen, so wurde die Bibel in Alexandria in Griechisch vorgetragen, wie auch die Liturgie der Ostkirchen in Griechisch gehlaten wurden.
Die Durchsetzung der universalistischen Ideologie brachte die sogenannte abbasidische Revolution, damit war die Verschiebung der Legitimationsgründe für die Herrschaft begründet. Nicht mehr direkte Abstammung vom Propheten und der Konsensus der Gemeinschaft zählten, vielmehr setzte sich die Auffassung durch, dass Seniorität und die Erfüllung des Willens des Propheten. Die abbasidische Revolution war tragend für die weitere Entwicklung der islamischen Gesellschaften im Nahen Osten. Die Institutionalisierung der universalistischen Vision durch die abbasidische Revolution, brachte als Konsequenz mit sich, dass eine Trennung der politischen und religiösen Eliten vollzogen wurde. Die Legitimation der Herrschaft der postabbasidischen Kalifen wurde von der religiösen Führung nur teilweise legitimiert. Es kam zu einer deutlichen Trennung der innerweltlichem und außerweltlichem Handeln mit einer starken Betonung des letzteren.
Die neuzeitliche Dissens zwischen den politischen und religiösen Eliten in den einzelnen islamischen Gesellschaften von Marokko bis nach Indonesien ist unter Berücksichtigung der historischen Dimension der abbasidischen Revolution zu verstehen. Die Säkularisierungstendenzen haben sich folglich seit zwei Jahrhunderten durch die historisch bedingte Trennung der politischen und religiösen Eliten in der gesamten islamischen Welt nicht durchsetzen können. Die Weigerung der religiösen Eliten die politische Herrschaft zu legitimieren fanden in den unteren Gesellschaftschichten als Träger der islamischen Vision ihre Zustimmung, während zeitgleich die politischen Eliten durch die Europäisierung den Kulturkampf innerhalb der islamischen Welt in verschiedenen islamischen Staaten je nach Ausbildung der gesellschaftllichen Bedingungen eher radikalisiert haben. Die Abkehr von westlichen Modellen nach Scheitern derselben stimuliert die Lösungssuche in der islamischen Zivislisation.
Es setzte sich eine sehr starke universalistische Ideologie im Islam durch, welche von Anfang an von einer Spannung beherrscht war. Es gab auf der einen Seite die partikularitischen primordialen arabischen Elemente, die mit den Trägern der islamischen Vision der Umma verbunden waren, auf der anderen Seite, setzte sich mit den Eroberungen anderer Völker und der damit einhergehenden Einverleibung von neuen Gebieten und ethnischen Gemeinschaften, eine universalistische Orientierung durch. Die universalistische Orientierung trat immer mehr in den Vordergrund, während zwei primordiale Aspekte in zentralen Bereichen des Islams weiterlebten:
1. Die Vorraussetzung für die Legitimation der Herrscher wurde von der Abstammung abhängig gemacht, obwohl die Nachfolge des Propheten in der frühislamischen Geschichte durch die Wahl des Abu Bakr als ersten Kalifen, welche mittelbar mit dem Propheten verwandt war, eine Wahl durch die islamische Gemeinschaft ein Konsensus darstellte. Die Zeit der vier Kalifen nach dem Tode des Propheten ist durch den Wechsel dieser Vorraussetzung gekennzeichnet. Abu Bakr, Omar und Osman sind im Gegensatz zu Ali, als Schwiegersohn des Propheten, mittelbar im Verwandschaftsverhältnis, wobei die Stammesangehörigkeit als Merkmal der Abstammung problematisch erscheint.
2. Die arabische Sprache als primordialer Aspekt blieb die Sprache des Islams, des Korans, des Gebets und auch der Rechtsauslegung. Diese Erscheinung steht im Gegensatz zu Judentum oder zum Christentum, - auch vor der Reformation in Europa wurden die Heiligen Bücher beider monotheistischer Religionen in verschiedenen Sprachen gelesen, so wurde die Bibel in Alexandria in Griechisch vorgetragen, wie auch die Liturgie der Ostkirchen in Griechisch gehlaten wurden.
Die Durchsetzung der universalistischen Ideologie brachte die sogenannte abbasidische Revolution, damit war die Verschiebung der Legitimationsgründe für die Herrschaft begründet. Nicht mehr direkte Abstammung vom Propheten und der Konsensus der Gemeinschaft zählten, vielmehr setzte sich die Auffassung durch, dass Seniorität und die Erfüllung des Willens des Propheten. Die abbasidische Revolution war tragend für die weitere Entwicklung der islamischen Gesellschaften im Nahen Osten. Die Institutionalisierung der universalistischen Vision durch die abbasidische Revolution, brachte als Konsequenz mit sich, dass eine Trennung der politischen und religiösen Eliten vollzogen wurde. Die Legitimation der Herrschaft der postabbasidischen Kalifen wurde von der religiösen Führung nur teilweise legitimiert. Es kam zu einer deutlichen Trennung der innerweltlichem und außerweltlichem Handeln mit einer starken Betonung des letzteren.
Die neuzeitliche Dissens zwischen den politischen und religiösen Eliten in den einzelnen islamischen Gesellschaften von Marokko bis nach Indonesien ist unter Berücksichtigung der historischen Dimension der abbasidischen Revolution zu verstehen. Die Säkularisierungstendenzen haben sich folglich seit zwei Jahrhunderten durch die historisch bedingte Trennung der politischen und religiösen Eliten in der gesamten islamischen Welt nicht durchsetzen können. Die Weigerung der religiösen Eliten die politische Herrschaft zu legitimieren fanden in den unteren Gesellschaftschichten als Träger der islamischen Vision ihre Zustimmung, während zeitgleich die politischen Eliten durch die Europäisierung den Kulturkampf innerhalb der islamischen Welt in verschiedenen islamischen Staaten je nach Ausbildung der gesellschaftllichen Bedingungen eher radikalisiert haben. Die Abkehr von westlichen Modellen nach Scheitern derselben stimuliert die Lösungssuche in der islamischen Zivislisation.
Kurator - 31. Jul, 23:12
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