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31
Jul
2005

Über grundlegende Prämissen der islamischen Zivilisation

Die Analyse des islamischen Fundamentalismus ist ohne Betrachtung der historischen Entwicklung, der sozio-ökonomischen und machtpolitischen Motive, welche die Verzauberung zu folge haben ungenügend. Hochaktuell erscheint die Diskussion in der medialen Welt des Abendlandes unbeschadet der unkritischen Reflektion des Islamismus als Folgeerscheinung des Kolonialismus und Imperialismus grundsätzlich emotional. Der Fundamentalismus ist als Erscheinung der Moderne und Postmoderne kein Betriebsunfall der Achsenzeitkulturen. Hier stellt sich die Frage nach den grundlegenden Prämissen der Gesellschaften verschiedener Zivilisationen, insbesondere der islamischen Gemeinschaft. Die Intention des Autors sei gegenwärtig ein Beitrag zu Objektivität in der Betrachtung des Islams zu leisten.

Die wichtigsten kulturellen Prämissen die sich in den verschiedenen islamischen Gesellschaften im laufen der Geschichte herausbildeten sind folgende:

1. In den islamischen Gemeinschaften wurde unterschieden zwischen dem kosmischen transzendenten und dem weltlichen Reich. Die Spannung, welche sich aus dieser Spaltung erwuchs, konnte ausschließlich durch die Unterwerfung unter den Willen Gottes und innerweltliche Tätigkeit, vorallem politischer und militärischer Art überwunden werden. Dies bildete ein universalistisches Element bei der Genese der islamischen Gemeinschaft.

2. Die Mitglieder der islamischen Gemeinschaft hatten grundsätzlich einen autonomen Zugang zu den Attributen der transzendenten Ordnung, der Erlösung. Die Gläubigen bildeten eine politisch-religiöse Gemeinschaft, welche sich von jeder askriptiven, primordialen Gruppe unterschied. Ihr Ideal war die Umma.

3. Die Herrscher in den islamischen Staatengebilde sollten als Hüter der islamischen Ideale, die Reinheit der Umma und des Lebens der Gemeinschaft nach den Vorschriften des Korans und Sunna bewahren.

Eng verbunden damit war die politische Gleichheit aller Gläubiger und die Verantwortlichkeit der Herrscher gegenüber dem islamischen Ideal. Neue institutionelle Entwicklungen verursachten die Durchdringung der Peripherie mit Entstehung des Stadtlebens, neue Typen von herrschenden Eliten im allgemeinen, autonome religiöse Eliten und Institutionen im besonderen ließen das islamische Ideal zur Entfaltung kommen.

Die oben bezeichneten Prämissen sind nicht ausschließlich in den islamischen Gemeinschaft zu beobachten, sie stellen als abwandelbare Prämissen die Merkmale der vormodernen Gesellschaften dar. Es sind Merkmale einer vorsäkularen Gesellschaft, welche auch paralellen zu westlichen Gesellschaften zulässt. Die Ideale des Christentums und das Sendungsbewusstsein einer eurozentrisch geprägten Herrscherelite in Europa zählt zu den Prämissen, welche ein politisch-militärisches Eindringen in die islamischen Welt verursachte.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Sep, 16:20

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